Wie werde ich Fußballprofi? In dem du von Experten lernst!
Folgend ein Interview mit Florian Heller. Er hat als Fußballprofi 329 Spiele absolviert. 49 davon in der 1. Bundesliga und 181 in der 2. Bundesliga für Mannschaften wie den 1. FSV Mainz 05, Erzgebirge Aue und die SpVgg Greuther Fürth. Er hat unter Trainer wie Hermann Gerland und Thomas Tuchel trainiert und stand später selbst in der Jugendbundesliga und Regionalliga als Trainer an der Linie.
DFI: Servus Flo, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst mit uns über dich und deine Karriere zu Sprechen. Unsere Jungs interessiert dabei natürlich am meisten, wie du es geschafft hast. Dein Weg in der Jugend ging vom SV Pang über den TSV 1860 Rosenheim zum FC Bayern München. Wie ist dein erster Wechsel von Pang nach Rosenheim damals abgelaufen.
Florian Heller: Das war damals schon in der E-Jugend mit 11 oder 12 Jahren. Das war eigentlich gar nicht so spektakulär. Rosenheim hat damals mit Peter Wimmer den Jugendbereich neu aufgestellt und wollte etwas bewegen. Peter hat in Rosenheim eine schlagfertige Truppe zusammengestellt und ich war einer der Jungs. Da ging es in erster Linie um den Spaß. Da gab es noch keine großen Ambitionen, sondern du wolltest einfach irgendwie besser werden in dem, was du machst. Der Wechsel zu den Bayern war dann schon interessanter. Da hat man dann langsam angefangen zu überlegen, dass es etwas werden kann mit der Karriere.
DFI: In welchem Alter bist du zum FC Bayern München gewechselt?
Florian Heller:Als Jungjahrgang U17 bin ich von Rosenheim zu den Bayern hoch. Das Ganze ist über die Bayernauswahl damals zustande gekommen. Dort hat mich Hermann Hummels entdeckt. Er hat damals ein Turnier der Auswahlmannschaften angeschaut und hat entschieden, dass ich das Zeug dazu habe, bei den Bayern in der U17 zu spielen und dann bin ich von Rosenheim zu den Bayern gewechselt.
DFI: Wie ist damals die Kontaktaufnahme von statten gegangen?
Florian Heller: Da hat damals der Verein beim Papa angerufen. Der hat mich dann informiert und gefragt, wie ich des finde. Da haben wir relativ schnell entschieden, dass ich das mache.
DFI: Wie ist dann dein Weg beim FC Bayern München verlaufen?
Florian Heller: Ich war dann insgesamt sechs Jahre dort. Zum Ende bei Hermann Gerland bei den Amateuren, das wäre heute die U23, ehe ich dann bei Fürth in der 2. Bundesliga meinen ersten Profivertrag unterschrieben habe.
DFI: Es heißt immer der größte Schritt erfolgt von der U17 in die U19, da werden die meisten ausgesiebt, da fallen die meisten durchs Raster. Warum wurdest ausgerechnet du übernommen?
Florian Heller: Ehrlich gesagt keine Ahnung. Wir hatten einen brutal guten Jahrgang. Wir haben als Jungjahrgang den älteren U17 Jahrgang überrollt. Das war eine super Truppe. Es sind damals auch sehr viele von uns von der U17 in die U19 übernommen worden. Aus meiner Sicht war der Cut von der U19 zu den Amateuren viel härter. Was übrigens für mich heute noch der wichtigste Step überhaupt ist. Wenn den ein Spieler schafft, dann hat er sehr viel richtig gemacht. Zwar ist man noch nicht am Ziel, aber man hat die erste ganz große Hürde hinter sich gebracht.
DFI: Das heißt, damals hat Hermann Gerland entschieden dich von der U19 mit in die Amateurmannschaft zu übernehmen?
Florian Heller: Ich habe ihn zu dieser Entscheidung schon gezwungen. Ich bin ganz schön in Vorleistung gegangen. Wir sind damals mit der U19 Deutscher Meister geworden. Da haben wir es ihm schon schwer gemacht. Es war ein starker Jahrgang und es wurden daher damals verhältnismäßig viele Spieler übernommen. Ein Großteil dieser Gruppe von Spielern hat dann am Ende tatsächlich mit Fußball sein Geld verdient.
DFI: Wer waren deine Mitspieler damals, die es in den bezahlten Fußball geschafft haben?
Florian Heller: Leo Haas, Markus Feulner, Philipp Lahm, Zvjezdan Misimović, Piotr Trochowski, nur um Mal ein paar zu nennen. Es waren sicherlich mehr, aber alle sind mir nicht mehr präsent. Da waren schon richtig gute Jungs dabei.
DFI: Das waren dann auch deine Mannschaftskollegen unter Hermann Gerland?
Florian Heller: Ja, das haben wir gemeinsam durchgezogen. Es waren definitiv harte Jahre, aber auch enorm lehrreiche Jahre. Das Wichtigste, war aber den Sprung vom Jugendbereich in den Herrenbereich zu schaffen. Der ist mir zum Glück gelungen.
DFI: Und warum hast es ausgerechnet du geschafft und der ein oder andere Mitspieler nicht? Was war der entscheidende Unterschied?
Florian Heller: Das ist schwer zu sagen. Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es daran lag, dass ich viel in Vorleistung gegangen bin. Ich habe am Wochenende auf das Fortgehen verzichtet und auch wenig Kontakt zu Mädels gehabt im Gegensatz zu meinen Freunden. Vielleicht war es das, dass man sagt, nur wenn du bereit bist in Vorleistung zu gehen, dann kannst du überhaupt so weit kommen, um überhaupt die Chance auf einen Vertrag zu bekommen.
DFI: Als du damals zu den Bayern gewechselt bist, bist du dann auf der Schule in Rosenheim geblieben?
Florian Heller: Ja. Zwar haben mir die Bayern einen Internatsplatz angeboten, aber da waren meine Eltern dann, zum Glück für mich, sehr konsequent. Es war klar, dass ich bei den Bayern Fußballspielen darf, aber die Schule wird in Rosenheim fertig gemacht. Wenn das klappt, mit dem ganzen Pendeln, was ich im Übrigen selbst organisieren musste, dann ging das für meine Eltern klar. Das war die Grundlage dafür, dass ich überhaupt zu den Bayern wechseln durfte.
DFI: Wann hast du dann die Schule abgeschlossen?
Florian Heller: Ich glaube das war 2000, als ich 18 Jahre alt wurde. Die Jahre davor waren hart. Da musste ich, wie schon gesagt, richtig viel investieren. Mama und Papa konnten mich nicht regelmäßig fahren. Das war meine Aufgabe, das musste ich selbst organisieren, d.h. vor allem pünktlich die Züge erwischen. Der Aufwand war schon enorm.
DFI: Das heißt, Hausaufgaben wurden klassisch im Zug erledigt?
Florian Heller: Anfangs Jahr. Später gab es dann Lehrkräfte bei Bayern, die bei den Hausaufgaben geholfen haben.
DFI: Wie lang lief dein Vertrag bei den Amateuren dann noch?
Florian Heller: Ich hatte zwei Jahre Vertrag bei den Bayern Amateuren.
DFI: Mit Ablauf deines Vertrages kam es dann zum Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth?
Florian Heller: Korrekt, aber nicht einfach so. Ich musste in Fürth ein Probetraining absolvieren. Da ich im zweiten Jahr bei den Bayern Amateuren nur noch wenig Spielzeit bekam. Daher musste ich mich durch das Probetraining für die Mannschaft empfehlen. Der Trainer damals in Fürth war Eugen Hach. Die Vereinsphilosophie war, junge talentierte Spieler verpflichten, diese ausbilden und ein Schaufenster bieten und mit Gewinn zu verkaufen. Ähnlich wie es heute auch noch ist. Ich habe damals vier Tage mit trainiert und habe die Zeit nutzen können und auf mich aufmerksam gemacht. Dann haben die Dinge ihren Lauf genommen.
DFI: In welcher Liga hat die SpVgg Greuther Fürth damals gespielt?
Florian Heller: In der 2. Bundesliga.
DFI: Anschließend kam der Wechsel nach Aue. Aus dem schönen Bayern, ins noch schönere Franken und dann gingst du nach Aue.
Florian Heller: Korrekt, aber der Wechsel war extrem wichtig für mich persönlich. Denn in Fürth habe ich begonnen vermeintlich Verpasstes aufzuholen und hatte meine Phase des Weggehens. Dadurch war Aue genau das richtige Umfeld für mich, da es dort keine Möglichkeiten dazu gab. Das war für meine fußballerische Entwicklung enorm wichtig.
DFI: Wollte dich Aue unbedingt oder war schon klar, dass Fürth nicht verlängern möchte?
Florian Heller: Beides. Mir wurde in Fürth frühzeitig mitgeteilt, dass der Vertrag nicht verlängert wird. Dann beginnt das Warten und man hofft, dass ein Angebot kommt. Und da hat sich Aue gemeldet.
DFI: Und wie ist der nächste, der ganz große Schritt, dann von statten gegangen?
Florian Heller: Wie gesagt, war Aue eine sehr wichtige Station für mich. Ich war drei Jahre Stammspieler und habe nahezu durchgespielt. Am Ende war ich Kapitän der Mannschaft und wurde auch zum Spieler der Saison von den Fans gewählt. Ich hatte einen sehr guten Stand in Aue und war absoluter Leistungsträger. Mainz ist dadurch in Person von Jürgen Klopp auf mich aufmerksam geworden und haben angefragt. Für mich war sofort klar, dass will ich machen.
DFI: Wo war dann dein erstes Bundesligaspiel? Kannst du dich daran noch erinnern?
Florian Heller: Mein erstes Bundesligaspiel war ein Heimspiel im Bruchweg gegen Bayer Leverkusen. So etwas vergisst man nicht. Also ich nicht.
DFI: Was war dein Highlight Spiel als Profi?
Florian Heller: Das Highlightspiel meiner Karriere war das Aufstiegsspiel am letzten Spieltag gegen Oberhausen von der 2. Liga in die 1. Bundesliga. Uns hätte ein Punkt gereicht, wir haben 4:0 vor ausverkauftem Haus gewonnen. Ganz Mainz war rot/weiß und wir steigen auf. Dann ging die Party los. Was da los war in der Stadt war Gänsehautfeeling. Das werde ich nie vergessen.
DFI: Also war es wert in der Vergangenheit auf das ein oder andere verzichtet zu haben.
Florian Heller: Das ist ja das entscheidende, du weißt ja nicht, was zum Schluss dabei rauskommt. Aber Fakt ist auch, wenn du es gar nicht erst probierst, dann kann so etwas auch gar nicht erst passieren.
DFI: Jetzt sind in unserem Gespräch Namen gefallen wie Jürgen Klopp, Hermann Gerland. Wer war der Trainer, der zu Flo Heller am besten gepasst hat?
Florian Heller: Unter Klopp habe ich leider nie trainiert. Er hat mich zwar noch verpflichtet, aber da war schon klar, dass wenn Mainz nicht aufsteigt, er Mainz verlassen wird. Was so gekommen ist und er nach Dortmund gegangen ist. Demzufolge war mein erster Trainer in Mainz der Jörn Anderson, der wurde nach einem Jahr entlassen und Thomas Tuchel hat übernommen. Und um deine Frage zu beantworten, Thomas Tuchel war der Trainer, der aus mir einen fertigen Fußballer aus mir gemacht.
DFI: Du hattest sehr viele bekannte Mitspieler, wer war aus deiner Sicht der beste Kicker, mit dem du je zusammengespielt hast?
Florian Heller: Da gibt es einige. Was nicht immer angenehm war, war gegen Nikolče Noveski zu spielen. Innenverteidiger in Mainz. Ein kompletter Innenverteidiger, da hast du dir immer weh getan im Zweikampf. Der war richtig stark. Dann Andreas Ivanschitz, der damals beste Österreicher, ein ganz feiner Fußballer. Julian Baumgartlinger, auch aus Österreich, der heute noch in Augsburg spielt. Aber einen besten gibt es nicht. Ich habe mit vielen sehr guten Fußballern zusammenspielen dürfen.
DFI: Du hast viele spannende Menschen in deiner Zeit als Profi kennengelernt. Habt ihr den Kontakt gehalten?
Florian Heller: Treffen sind sehr schwierig, da es die Jungs über den ganzen Globus verstreut hat. Man schaut, dass man ab und zu telefoniert an Geburtstagen und der Gleichen. Mainz 05 hat eine Legendentruppe auf WhatsApp eröffnet, da kommen in regelmäßigen Abständen Termine rein, wo sie die Jungs von damals immer mal wieder treffen. Da nehme ich dann auch Teil, wenn es zeitlich passt.
DFI: Auch ein spannendes Netzwerk für dich, oder? Viele sind noch im Fußball aktiv.
Florian Heller: Das Netzwerk ist das eine. Zum anderen ist es interessant zu sehen was passiert mit den Jungs nach der Karriere. In deiner Zeit als Fußballer stehst du in der Öffentlichkeit, da bist du gefragt, jeder reißt sich um dich. Aber das endet irgendwann. Spannend ist dann, wie sich danach die Wege entwickeln.
DFI: Wie verlief dein persönlicher Übergang? War für dich klar, dass du dem Fußball verbunden bleiben möchtest?
Florian Heller: Ich habe nach der Karriere erst Mal eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann gemacht. Man muss aber ehrlich sein, da ging es nur darum einen Abschluss gemacht zu haben. Für mich war klar, dass ich im Fußball bleiben möchte. Das ist das Einzige, was ich richtig gelernt habe. Daher mache ich gerade meine Trainerlizenzen, um anschließend als Trainer hochklassig arbeiten zu können.
DFI: Du hast bei der SpVgg Unterhaching auf höchstem Niveau Jugendmannschaften trainiert, später dann In Rosenheim warst du im Herrenbereich als Regionallligatrainer aktiv. Jetzt eine Frage an den Jugendtrainer, Flo Heller. Was muss ein Spieler mitbringen, dass du ihn in dein Team aufnimmst und ihn förderst?
Florian Heller: Das allesentscheidende ist das Talent. Er muss wissen, dass der Ball rund ist und diesen beherrschen können. Dann ist für mich sehr wichtig, dass die Spieler demütig sind, da lege ich viel Wert darauf. Zuverlässigkeit ist mir sehr wichtig. Die Werte müssen passen. Ein Jugendspieler hat nur eine Basis auf Erfolg, wenn er sich selbst ehrlich reflektieren kann, kritikfähig ist und sich vom Trainer etwas sagen lässt.
DFI: Siehst du hier Unterschiede zwischen dem Jugend- und dem Erwachsenenbereich?
Florian Heller: Die Werte bleiben bei mir immer die gleichen. Da ändere ich nichts. Da habe ich als Spieler und auch als Trainer gute Erfahrungen gemacht. Im Herrenbereich hast du es mit gestandenen Persönlichkeiten zu tun, da läuft ein Spieler Gespräch anders ab als mit einem 15-jährigen. Du musst mehr in die Tiefe gehen. Die Tiefe des Gesprächs ändert sich, der Ansatz bleibt der Gleiche.
DFI: Du warst ja auch einige Zeit am DFI als sportlicher Leiter tätig. Wenn du die Rahmenbedingungen der Jungs heute mit deiner Anfangszeit bei den Bayern vergleichst, da hat sich einiges getan, oder?
Florian Heller: Da hast du recht. So etwas hat es zu meiner Zeit noch nicht gegeben. Ich musste im Zug oder beim Verein vor Ort zwischen Tür und Angeln Hausaufgaben erledigen. Der Weg ist aus meiner Sicht deutlich einfacher geworden heute. Was sich nicht geändert hat, ist dass du in Vorleistung gehen musst, wenn du Profi werden willst oder zu mindestens in der Regionalliga spielen willst. Du musst früh genug damit beginnen mehr zu machen als andere. Das Vergessen glaube ich ganz ganz viele.
DFI: Das heißt die besten Rahmenbedingungen mit zwei Trainingseinheiten am Tag mit professionellen Trainern, einer abgestimmten schulen und perfekter Organisation drum rum reicht nicht, wenn der Spieler nicht bereit ist mehr zu machen als andere?
Florian Heller: Es ist schön, dass Sport und Schule enger zusammenrücken, das kann man schon länger beobachten, auch bei den Eliteschulen des Sports. Das heißt, die Tür ist schon sperrangelweit auf, aber der Spieler muss selbst durchgehen. Das dürfen sie nicht vergessen, die Jungs, die besten Rahmenbedingungen bringen nur etwas, wenn sie diese auch nutzen. Es ist viel Aufwand, das war aber bei mir auch schon so. Wer Profi werden will, muss viel dafür tun.
DFI: Macht man es den Spielern heute vielleicht schon zu leicht?
Florian Heller: Nein, das glaube ich nicht. Der Alltag der Jungs ist schon sehr eng getaktet. Durch die zweite Trainingseinheit geht die Schule bis 16 Uhr. Ich war damals um 13 Uhr fertig, habe aber auch eine Einheit weniger gehabt. Leichter ist es daher nicht. Aber was den Jungs bewusst sein muss, ist dass sie nicht geschenkt bekommen, weder im Fußball noch in der freien Wirtschaft. Wenn du nicht in der Lage bist etwas zu leisten, dann wirst du deine Ziele nicht erreichen können.
DFI: Wenn dich jetzt ein junger ambitionierter Spieler frägt, was deine drei wichtigsten Tipps sind, um Profi zu werden. Was antwortest du ihm?
Florian Heller: Talent, klar. Was für mich sonst noch wichtig ist, ist die Kritikfähigkeit und Selbstreflexion. Dann kommt noch die intrinsische Motivation dazu, dass du bereit bist mehr zu machen und in Vorleistung zu gehen. Du musst erst etwas leisten, damit es danach ein Ergebnis gibt. Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Säulen.
DFI: Wie hat es Hermann Gerland geschafft euch am Boden zu halten, so dass ihr zu Bayern Amateurzeiten nicht schon im Kopf hattet, jetzt haben wir es geschafft?
Florian Heller: Damals hatte das keiner im Kopf. Hermann Gerland hat dir das zu keiner Sekunde vermittelt. Der Hermann war damals ein Typ, der es geschafft hat, dass wir extrem demütig geblieben sind. Das hat er dann auch durch die Inhalte der Trainingseinheiten untermauert. Es ging da in erster Linie nicht um den Doppelpass, das Hinterlaufen oder deine taktisch richtige Position, sondern es ist beim Hermann immer darum gegangen, dass du lieferst. Du musst leisten, machst du es nicht, dann kommt der nächste. Das war die Philosophie damals.
DFI: Flo, herzlichen Dank für deine Zeit und die Eindrücke, die du aus deiner Karriere mit uns geteilt hast.
Der Einfluss der Beweglichkeit auf die Entwicklung von jungen Fußballern hin zu Fußballprofis wird immer noch enorm unterschätzt. Dies liegt zum einen daran, dass die Bedeutung auch in den Profimannschaften erst langsam Einzug hält und zum anderen daran, dass sie vor allem im Alter zwischen 10 und 14 Jahren immens wichtig ist. In einer Zeit …
Wie werde ich Fußballprofi? Dank der perfekten Technik und Strategie beim Passspiel! Unter den vielen Fähigkeiten, die ein Fußballer beherrschen muss, ist das Passspiel zweifellos eine der wichtigsten. Obwohl es eine grundlegende Fähigkeit ist, die in jedem Training geübt wird, ist es von entscheidender Bedeutung, das Passspiel im Spiel perfekt zu beherrschen. Denn es ist …
Wie werde ich Fußballprofi? Dank der perfekten Koordination! Jeder Fußballer ist begeistert von den filigranen Bewegungen von Lionel Messi, wie er, wenn er den Ball bekommt, sofort ins Dribbling geht, durch Körpertäuschungen die Gegenspieler stehen lässt und aus dem vollen Lauf heraus einen Zauberpass spielt. Solch eine Leistung ist nur möglich aufgrund von über Jahren …
Die Vorbereitung auf die neue Saison begann für unser Team mit einem unvergesslichen Trainingslager in Südtirol im Meran. Wir hatten großes Glück, bei Familie Oberperfler, im Dursterhof zu Gast sein zu dürfen. Diese setzte alles daran, uns einen perfekten Aufenthalt zu ermöglichen. Stephan Oberperfler und sein Team kümmerten sich mit einem unglaublichen Aufwand um uns, …
REIHE „Fußballprofi werden“: 18. Indem du von Experten lernst!
Wie werde ich Fußballprofi? In dem du von Experten lernst!
Folgend ein Interview mit Florian Heller. Er hat als Fußballprofi 329 Spiele absolviert. 49 davon in der 1. Bundesliga und 181 in der 2. Bundesliga für Mannschaften wie den 1. FSV Mainz 05, Erzgebirge Aue und die SpVgg Greuther Fürth. Er hat unter Trainer wie Hermann Gerland und Thomas Tuchel trainiert und stand später selbst in der Jugendbundesliga und Regionalliga als Trainer an der Linie.
DFI: Servus Flo, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst mit uns über dich und deine Karriere zu Sprechen. Unsere Jungs interessiert dabei natürlich am meisten, wie du es geschafft hast. Dein Weg in der Jugend ging vom SV Pang über den TSV 1860 Rosenheim zum FC Bayern München. Wie ist dein erster Wechsel von Pang nach Rosenheim damals abgelaufen.
Florian Heller: Das war damals schon in der E-Jugend mit 11 oder 12 Jahren. Das war eigentlich gar nicht so spektakulär. Rosenheim hat damals mit Peter Wimmer den Jugendbereich neu aufgestellt und wollte etwas bewegen. Peter hat in Rosenheim eine schlagfertige Truppe zusammengestellt und ich war einer der Jungs. Da ging es in erster Linie um den Spaß. Da gab es noch keine großen Ambitionen, sondern du wolltest einfach irgendwie besser werden in dem, was du machst. Der Wechsel zu den Bayern war dann schon interessanter. Da hat man dann langsam angefangen zu überlegen, dass es etwas werden kann mit der Karriere.
DFI: In welchem Alter bist du zum FC Bayern München gewechselt?
Florian Heller: Als Jungjahrgang U17 bin ich von Rosenheim zu den Bayern hoch. Das Ganze ist über die Bayernauswahl damals zustande gekommen. Dort hat mich Hermann Hummels entdeckt. Er hat damals ein Turnier der Auswahlmannschaften angeschaut und hat entschieden, dass ich das Zeug dazu habe, bei den Bayern in der U17 zu spielen und dann bin ich von Rosenheim zu den Bayern gewechselt.
DFI: Wie ist damals die Kontaktaufnahme von statten gegangen?
Florian Heller: Da hat damals der Verein beim Papa angerufen. Der hat mich dann informiert und gefragt, wie ich des finde. Da haben wir relativ schnell entschieden, dass ich das mache.
DFI: Wie ist dann dein Weg beim FC Bayern München verlaufen?
Florian Heller: Ich war dann insgesamt sechs Jahre dort. Zum Ende bei Hermann Gerland bei den Amateuren, das wäre heute die U23, ehe ich dann bei Fürth in der 2. Bundesliga meinen ersten Profivertrag unterschrieben habe.
DFI: Es heißt immer der größte Schritt erfolgt von der U17 in die U19, da werden die meisten ausgesiebt, da fallen die meisten durchs Raster. Warum wurdest ausgerechnet du übernommen?
Florian Heller: Ehrlich gesagt keine Ahnung. Wir hatten einen brutal guten Jahrgang. Wir haben als Jungjahrgang den älteren U17 Jahrgang überrollt. Das war eine super Truppe. Es sind damals auch sehr viele von uns von der U17 in die U19 übernommen worden. Aus meiner Sicht war der Cut von der U19 zu den Amateuren viel härter. Was übrigens für mich heute noch der wichtigste Step überhaupt ist. Wenn den ein Spieler schafft, dann hat er sehr viel richtig gemacht. Zwar ist man noch nicht am Ziel, aber man hat die erste ganz große Hürde hinter sich gebracht.
DFI: Das heißt, damals hat Hermann Gerland entschieden dich von der U19 mit in die Amateurmannschaft zu übernehmen?
Florian Heller: Ich habe ihn zu dieser Entscheidung schon gezwungen. Ich bin ganz schön in Vorleistung gegangen. Wir sind damals mit der U19 Deutscher Meister geworden. Da haben wir es ihm schon schwer gemacht. Es war ein starker Jahrgang und es wurden daher damals verhältnismäßig viele Spieler übernommen. Ein Großteil dieser Gruppe von Spielern hat dann am Ende tatsächlich mit Fußball sein Geld verdient.
DFI: Wer waren deine Mitspieler damals, die es in den bezahlten Fußball geschafft haben?
Florian Heller: Leo Haas, Markus Feulner, Philipp Lahm, Zvjezdan Misimović, Piotr Trochowski, nur um Mal ein paar zu nennen. Es waren sicherlich mehr, aber alle sind mir nicht mehr präsent. Da waren schon richtig gute Jungs dabei.
DFI: Das waren dann auch deine Mannschaftskollegen unter Hermann Gerland?
Florian Heller: Ja, das haben wir gemeinsam durchgezogen. Es waren definitiv harte Jahre, aber auch enorm lehrreiche Jahre. Das Wichtigste, war aber den Sprung vom Jugendbereich in den Herrenbereich zu schaffen. Der ist mir zum Glück gelungen.
DFI: Und warum hast es ausgerechnet du geschafft und der ein oder andere Mitspieler nicht? Was war der entscheidende Unterschied?
Florian Heller: Das ist schwer zu sagen. Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass es daran lag, dass ich viel in Vorleistung gegangen bin. Ich habe am Wochenende auf das Fortgehen verzichtet und auch wenig Kontakt zu Mädels gehabt im Gegensatz zu meinen Freunden. Vielleicht war es das, dass man sagt, nur wenn du bereit bist in Vorleistung zu gehen, dann kannst du überhaupt so weit kommen, um überhaupt die Chance auf einen Vertrag zu bekommen.
DFI: Als du damals zu den Bayern gewechselt bist, bist du dann auf der Schule in Rosenheim geblieben?
Florian Heller: Ja. Zwar haben mir die Bayern einen Internatsplatz angeboten, aber da waren meine Eltern dann, zum Glück für mich, sehr konsequent. Es war klar, dass ich bei den Bayern Fußballspielen darf, aber die Schule wird in Rosenheim fertig gemacht. Wenn das klappt, mit dem ganzen Pendeln, was ich im Übrigen selbst organisieren musste, dann ging das für meine Eltern klar. Das war die Grundlage dafür, dass ich überhaupt zu den Bayern wechseln durfte.
DFI: Wann hast du dann die Schule abgeschlossen?
Florian Heller: Ich glaube das war 2000, als ich 18 Jahre alt wurde. Die Jahre davor waren hart. Da musste ich, wie schon gesagt, richtig viel investieren. Mama und Papa konnten mich nicht regelmäßig fahren. Das war meine Aufgabe, das musste ich selbst organisieren, d.h. vor allem pünktlich die Züge erwischen. Der Aufwand war schon enorm.
DFI: Das heißt, Hausaufgaben wurden klassisch im Zug erledigt?
Florian Heller: Anfangs Jahr. Später gab es dann Lehrkräfte bei Bayern, die bei den Hausaufgaben geholfen haben.
DFI: Wie lang lief dein Vertrag bei den Amateuren dann noch?
Florian Heller: Ich hatte zwei Jahre Vertrag bei den Bayern Amateuren.
DFI: Mit Ablauf deines Vertrages kam es dann zum Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth?
Florian Heller: Korrekt, aber nicht einfach so. Ich musste in Fürth ein Probetraining absolvieren. Da ich im zweiten Jahr bei den Bayern Amateuren nur noch wenig Spielzeit bekam. Daher musste ich mich durch das Probetraining für die Mannschaft empfehlen. Der Trainer damals in Fürth war Eugen Hach. Die Vereinsphilosophie war, junge talentierte Spieler verpflichten, diese ausbilden und ein Schaufenster bieten und mit Gewinn zu verkaufen. Ähnlich wie es heute auch noch ist. Ich habe damals vier Tage mit trainiert und habe die Zeit nutzen können und auf mich aufmerksam gemacht. Dann haben die Dinge ihren Lauf genommen.
DFI: In welcher Liga hat die SpVgg Greuther Fürth damals gespielt?
Florian Heller: In der 2. Bundesliga.
DFI: Anschließend kam der Wechsel nach Aue. Aus dem schönen Bayern, ins noch schönere Franken und dann gingst du nach Aue.
Florian Heller: Korrekt, aber der Wechsel war extrem wichtig für mich persönlich. Denn in Fürth habe ich begonnen vermeintlich Verpasstes aufzuholen und hatte meine Phase des Weggehens. Dadurch war Aue genau das richtige Umfeld für mich, da es dort keine Möglichkeiten dazu gab. Das war für meine fußballerische Entwicklung enorm wichtig.
DFI: Wollte dich Aue unbedingt oder war schon klar, dass Fürth nicht verlängern möchte?
Florian Heller: Beides. Mir wurde in Fürth frühzeitig mitgeteilt, dass der Vertrag nicht verlängert wird. Dann beginnt das Warten und man hofft, dass ein Angebot kommt. Und da hat sich Aue gemeldet.
DFI: Und wie ist der nächste, der ganz große Schritt, dann von statten gegangen?
Florian Heller: Wie gesagt, war Aue eine sehr wichtige Station für mich. Ich war drei Jahre Stammspieler und habe nahezu durchgespielt. Am Ende war ich Kapitän der Mannschaft und wurde auch zum Spieler der Saison von den Fans gewählt. Ich hatte einen sehr guten Stand in Aue und war absoluter Leistungsträger. Mainz ist dadurch in Person von Jürgen Klopp auf mich aufmerksam geworden und haben angefragt. Für mich war sofort klar, dass will ich machen.
DFI: Wo war dann dein erstes Bundesligaspiel? Kannst du dich daran noch erinnern?
Florian Heller: Mein erstes Bundesligaspiel war ein Heimspiel im Bruchweg gegen Bayer Leverkusen. So etwas vergisst man nicht. Also ich nicht.
DFI: Was war dein Highlight Spiel als Profi?
Florian Heller: Das Highlightspiel meiner Karriere war das Aufstiegsspiel am letzten Spieltag gegen Oberhausen von der 2. Liga in die 1. Bundesliga. Uns hätte ein Punkt gereicht, wir haben 4:0 vor ausverkauftem Haus gewonnen. Ganz Mainz war rot/weiß und wir steigen auf. Dann ging die Party los. Was da los war in der Stadt war Gänsehautfeeling. Das werde ich nie vergessen.
DFI: Also war es wert in der Vergangenheit auf das ein oder andere verzichtet zu haben.
Florian Heller: Das ist ja das entscheidende, du weißt ja nicht, was zum Schluss dabei rauskommt. Aber Fakt ist auch, wenn du es gar nicht erst probierst, dann kann so etwas auch gar nicht erst passieren.
DFI: Jetzt sind in unserem Gespräch Namen gefallen wie Jürgen Klopp, Hermann Gerland. Wer war der Trainer, der zu Flo Heller am besten gepasst hat?
Florian Heller: Unter Klopp habe ich leider nie trainiert. Er hat mich zwar noch verpflichtet, aber da war schon klar, dass wenn Mainz nicht aufsteigt, er Mainz verlassen wird. Was so gekommen ist und er nach Dortmund gegangen ist. Demzufolge war mein erster Trainer in Mainz der Jörn Anderson, der wurde nach einem Jahr entlassen und Thomas Tuchel hat übernommen. Und um deine Frage zu beantworten, Thomas Tuchel war der Trainer, der aus mir einen fertigen Fußballer aus mir gemacht.
DFI: Du hattest sehr viele bekannte Mitspieler, wer war aus deiner Sicht der beste Kicker, mit dem du je zusammengespielt hast?
Florian Heller: Da gibt es einige. Was nicht immer angenehm war, war gegen Nikolče Noveski zu spielen. Innenverteidiger in Mainz. Ein kompletter Innenverteidiger, da hast du dir immer weh getan im Zweikampf. Der war richtig stark. Dann Andreas Ivanschitz, der damals beste Österreicher, ein ganz feiner Fußballer. Julian Baumgartlinger, auch aus Österreich, der heute noch in Augsburg spielt. Aber einen besten gibt es nicht. Ich habe mit vielen sehr guten Fußballern zusammenspielen dürfen.
DFI: Du hast viele spannende Menschen in deiner Zeit als Profi kennengelernt. Habt ihr den Kontakt gehalten?
Florian Heller: Treffen sind sehr schwierig, da es die Jungs über den ganzen Globus verstreut hat. Man schaut, dass man ab und zu telefoniert an Geburtstagen und der Gleichen. Mainz 05 hat eine Legendentruppe auf WhatsApp eröffnet, da kommen in regelmäßigen Abständen Termine rein, wo sie die Jungs von damals immer mal wieder treffen. Da nehme ich dann auch Teil, wenn es zeitlich passt.
DFI: Auch ein spannendes Netzwerk für dich, oder? Viele sind noch im Fußball aktiv.
Florian Heller: Das Netzwerk ist das eine. Zum anderen ist es interessant zu sehen was passiert mit den Jungs nach der Karriere. In deiner Zeit als Fußballer stehst du in der Öffentlichkeit, da bist du gefragt, jeder reißt sich um dich. Aber das endet irgendwann. Spannend ist dann, wie sich danach die Wege entwickeln.
DFI: Wie verlief dein persönlicher Übergang? War für dich klar, dass du dem Fußball verbunden bleiben möchtest?
Florian Heller: Ich habe nach der Karriere erst Mal eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann gemacht. Man muss aber ehrlich sein, da ging es nur darum einen Abschluss gemacht zu haben. Für mich war klar, dass ich im Fußball bleiben möchte. Das ist das Einzige, was ich richtig gelernt habe. Daher mache ich gerade meine Trainerlizenzen, um anschließend als Trainer hochklassig arbeiten zu können.
DFI: Du hast bei der SpVgg Unterhaching auf höchstem Niveau Jugendmannschaften trainiert, später dann In Rosenheim warst du im Herrenbereich als Regionallligatrainer aktiv. Jetzt eine Frage an den Jugendtrainer, Flo Heller. Was muss ein Spieler mitbringen, dass du ihn in dein Team aufnimmst und ihn förderst?
Florian Heller: Das allesentscheidende ist das Talent. Er muss wissen, dass der Ball rund ist und diesen beherrschen können. Dann ist für mich sehr wichtig, dass die Spieler demütig sind, da lege ich viel Wert darauf. Zuverlässigkeit ist mir sehr wichtig. Die Werte müssen passen. Ein Jugendspieler hat nur eine Basis auf Erfolg, wenn er sich selbst ehrlich reflektieren kann, kritikfähig ist und sich vom Trainer etwas sagen lässt.
DFI: Siehst du hier Unterschiede zwischen dem Jugend- und dem Erwachsenenbereich?
Florian Heller: Die Werte bleiben bei mir immer die gleichen. Da ändere ich nichts. Da habe ich als Spieler und auch als Trainer gute Erfahrungen gemacht. Im Herrenbereich hast du es mit gestandenen Persönlichkeiten zu tun, da läuft ein Spieler Gespräch anders ab als mit einem 15-jährigen. Du musst mehr in die Tiefe gehen. Die Tiefe des Gesprächs ändert sich, der Ansatz bleibt der Gleiche.
DFI: Du warst ja auch einige Zeit am DFI als sportlicher Leiter tätig. Wenn du die Rahmenbedingungen der Jungs heute mit deiner Anfangszeit bei den Bayern vergleichst, da hat sich einiges getan, oder?
Florian Heller: Da hast du recht. So etwas hat es zu meiner Zeit noch nicht gegeben. Ich musste im Zug oder beim Verein vor Ort zwischen Tür und Angeln Hausaufgaben erledigen. Der Weg ist aus meiner Sicht deutlich einfacher geworden heute. Was sich nicht geändert hat, ist dass du in Vorleistung gehen musst, wenn du Profi werden willst oder zu mindestens in der Regionalliga spielen willst. Du musst früh genug damit beginnen mehr zu machen als andere. Das Vergessen glaube ich ganz ganz viele.
DFI: Das heißt die besten Rahmenbedingungen mit zwei Trainingseinheiten am Tag mit professionellen Trainern, einer abgestimmten schulen und perfekter Organisation drum rum reicht nicht, wenn der Spieler nicht bereit ist mehr zu machen als andere?
Florian Heller: Es ist schön, dass Sport und Schule enger zusammenrücken, das kann man schon länger beobachten, auch bei den Eliteschulen des Sports. Das heißt, die Tür ist schon sperrangelweit auf, aber der Spieler muss selbst durchgehen. Das dürfen sie nicht vergessen, die Jungs, die besten Rahmenbedingungen bringen nur etwas, wenn sie diese auch nutzen. Es ist viel Aufwand, das war aber bei mir auch schon so. Wer Profi werden will, muss viel dafür tun.
DFI: Macht man es den Spielern heute vielleicht schon zu leicht?
Florian Heller: Nein, das glaube ich nicht. Der Alltag der Jungs ist schon sehr eng getaktet. Durch die zweite Trainingseinheit geht die Schule bis 16 Uhr. Ich war damals um 13 Uhr fertig, habe aber auch eine Einheit weniger gehabt. Leichter ist es daher nicht. Aber was den Jungs bewusst sein muss, ist dass sie nicht geschenkt bekommen, weder im Fußball noch in der freien Wirtschaft. Wenn du nicht in der Lage bist etwas zu leisten, dann wirst du deine Ziele nicht erreichen können.
DFI: Wenn dich jetzt ein junger ambitionierter Spieler frägt, was deine drei wichtigsten Tipps sind, um Profi zu werden. Was antwortest du ihm?
Florian Heller: Talent, klar. Was für mich sonst noch wichtig ist, ist die Kritikfähigkeit und Selbstreflexion. Dann kommt noch die intrinsische Motivation dazu, dass du bereit bist mehr zu machen und in Vorleistung zu gehen. Du musst erst etwas leisten, damit es danach ein Ergebnis gibt. Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Säulen.
DFI: Wie hat es Hermann Gerland geschafft euch am Boden zu halten, so dass ihr zu Bayern Amateurzeiten nicht schon im Kopf hattet, jetzt haben wir es geschafft?
Florian Heller: Damals hatte das keiner im Kopf. Hermann Gerland hat dir das zu keiner Sekunde vermittelt. Der Hermann war damals ein Typ, der es geschafft hat, dass wir extrem demütig geblieben sind. Das hat er dann auch durch die Inhalte der Trainingseinheiten untermauert. Es ging da in erster Linie nicht um den Doppelpass, das Hinterlaufen oder deine taktisch richtige Position, sondern es ist beim Hermann immer darum gegangen, dass du lieferst. Du musst leisten, machst du es nicht, dann kommt der nächste. Das war die Philosophie damals.
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REIHE „Fußballprofi werden“: 10. Koordination!
Wie werde ich Fußballprofi? Dank der perfekten Koordination! Jeder Fußballer ist begeistert von den filigranen Bewegungen von Lionel Messi, wie er, wenn er den Ball bekommt, sofort ins Dribbling geht, durch Körpertäuschungen die Gegenspieler stehen lässt und aus dem vollen Lauf heraus einen Zauberpass spielt. Solch eine Leistung ist nur möglich aufgrund von über Jahren …
Erfolgreicher Saisonstart nach Trainingslager in Südtirol
Die Vorbereitung auf die neue Saison begann für unser Team mit einem unvergesslichen Trainingslager in Südtirol im Meran. Wir hatten großes Glück, bei Familie Oberperfler, im Dursterhof zu Gast sein zu dürfen. Diese setzte alles daran, uns einen perfekten Aufenthalt zu ermöglichen. Stephan Oberperfler und sein Team kümmerten sich mit einem unglaublichen Aufwand um uns, …