Wie werde ich Fußballprofi? In dem man in den richtigen Momenten schnell ist!
Schnelligkeit ist im modernen Fußball ein entscheidender Faktor und kann den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Spielertypen wie Mbappé, Dembélé, Davies, Adeyemi oder Rüdiger leben neben ihren technischen Fähigkeiten von einer außergewöhnlichen Grundschnelligkeit, die sie zu den Spielern macht, die sie sind. Durch ihre Athletik und ihren Antritt sind sie in der Lage nicht nur Sprintduelle zu gewinnen, sondern auch 1 gegen 1 Situationen für sich zu entscheiden, die Grundlage, um gefährlich vors Tor zu kommen oder als Verteidiger das sicher geglaubte Tor noch zu verhindern.
Es fällt auf, dass in den Rankings der schnellsten Fußballer nahezu ausnahmslos absolute Top-Spieler auftauchen. Denn Spieler, welche über eine überdurchschnittliche Schnelligkeit verfügen und dazu noch mit dem Ball umgehen können, sind Unterschiedsspieler.
„Es sind sehr viel mehr Sprints und intensive Läufe geworden, wobei die Gesamtlaufdistanz nicht so viel mehr geworden ist.“ – Robert Kovac
Auch wenn man das gesamte Spiel betrachtet, dann wird schnell klar, dass es viel schneller geworden ist, wie ein Blick in die Statistik beweist. Während sich die Gesamtlaufdistanzen in den letzten Jahren nur unwesentlich geändert (2007 – 10.679 Meter, heute im Schnitt 10.881 Meter pro Spiel) haben, haben sich die Laufdistanz mit hoher Geschwindigkeit (über 19,8 km/h) mit einem Anstieg um 29% und die Anzahl der Sprints von 26 Sprints auf 57 pro Spiel (ein Anstieg von über 83 %!) deutlich verändert. Diese beiden Bereiche zusammen mit der maximalen Geschwindigkeit sind auch diejenigen, in denen sich Amateure von den Fußballprofis am meisten Unterscheiden. Eine Untersuchung bei mehreren Amateurspielen (Oberligist) und Profispielen (1. Bundesliga) hat ergeben, dass Amateure 28 intensive Läufe leisten und Profis 45. Bei der erreichten Höchstgeschwindigkeit lag der schnellste Amateurspieler bei 29,3 km/h und Timo Werner erreichte 34,91 km/h. Eine andere Dimension.
„Wer häufiger und länger Sprinten kann, hat einen Vorteil im Spiel.“ – Lasse Ahl Head of Performance and Sports Science bei B42
Die Schnelligkeit gehört wie die Ausdauer, die Kraft und die Beweglichkeit zu den konditionellen Fähigkeiten. All diese können bis zu einem gewissen Grad durch gezieltes Training verbessert werden. Wobei die Schnelligkeit im Fußball eine äußerst komplexe Fähigkeit ist, die von vielen Faktoren abhängt. So nennen fast alle theoretischen Ansätze Begriffe wie Reaktionsschnelligkeit, Beschleunigung, Wahrnehmungsschnelligkeit, Entscheidungsschnelligkeit, Antizipationsschnelligkeit und Handlungsschnelligkeit. Dies zeigt, wie vielschichtig die Schnelligkeit im Fußball ist. Hinzu kommt, dass im Fußball bei hohen Geschwindigkeiten häufig Richtungswechsel durchgeführt werden müssen.
Um nun schneller zu werden geht es darum, die einzelnen Komponenten der Schnelligkeit im Fußball zu trainieren. Verbessert man sich in den jeweiligen Teilbereichen der Schnelligkeit, so wird man automatisch schneller. Hierfür muss man zuerst den Verlauf der Schnelligkeit in seine Einzelteile zerlegen, um zu wissen, was man genau trainieren kann. Es beginnt mit der Wahrnehmungsschnelligkeit, bei der Spielsituationen schnell erkannt und erfasst werden. Parallel dazu ist die Antizipationsfähigkeit, bei derSpielzüge oder Aktionen sowohl des Mit-, als auch der Gegenspieler erahnt werden, gefragt. Nachdem die Spielsituation erkannt und gedanklich blitzschnell analysiert wurde, muss eine Lösung folgen, wofür schnell Entscheidungen getroffen werden müssen, die Entscheidungsschnelligkeit. Meist sind dies Reaktionen auf Bewegungen oder Aktionen des Gegners, folglich ist die Reaktionsschnelligkeit ebenfalls Teil der Schnelligkeit. Erst wenn all diese Prozesse durchlaufen sind, beginnt die Antrittsschnelligkeit, dann die Beschleunigungsleistung, die anschließend in die Schnelligkeitsleistung über geht. Diese sind von außerordentlicher Bedeutung für erfolgreiches Angriffs- und Abwehrspiel, effektives Zweikampfverhalten und wirksame Verletzungsprophylaxe sind.
Während die Prozesse vor dem Start der Bewegung sehr schwer zu messen sind, sind die Bewegungswerte bereits gut untersucht. So sollten Spitzenfußballer in der Lage sein, die ersten fünf Meter unter einer Sekunde Laufzeit zu absolvieren. Die Spitzenwerte auf den ersten 10 Meter von Spielern der deutschen Nationalmannschaft liegen bei 1,66 Sekunden.
Interessant ist, dass die meisten Sprints im Fußball nur eine Dauer von unter 2 Sekunden haben, bei einer mittleren Sprintlänge von nur 5,9 m. Dabei führen die Spieler alle 90 Sekunden einen Vollsprint durch. Folglich geht es beim Training der Schnelligkeit darum, klassische Sprints vor allem über eine Distanz von 5 und 10 Meter zu trainieren. Dabei ist wichtig, dass zwischen den Sprints eine vollständige Erholung stattfindet. Als Faustregel gilt pro 10 Meter Sprintdistanz mindestens 30 Sekunden Pause einzubauen.
Die anderen Aspekte der Schnelligkeit können sowohl einzeln als auch in komplexen Übungen trainiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass mit und ohne Ball trainiert wird, dass das Training in Spielformen eingebaut wird, um fußballspezifische Reize zu setzen, dass das Training durch Koordinationstraining und Krafttraining ergänzt wird und dass auf die im Fußball typischen Richtungsänderungen und Tempowechsel geachtet wird.
Folgend ein paar Beispiele für Trainingsübungen der Teilaspekte der Schnelligkeit im Fußball:
Ein schneller Spieler kann den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Durch gezieltes Training kann man seine eigene Schnelligkeit verbessern und sich so einen Vorteil im Spiel und Training verschaffen. Denn wer länger schnell laufen kann, hat einer höhere Chance auf den Sieg. Dabei ist entscheidend, dass ein Fußballer nicht nur schnell sein muss, sondern auch im richtigen Moment schnell sein muss.
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REIHE „Fußballprofi werden“: 16. Schnelligkeit!
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Schnelligkeit ist im modernen Fußball ein entscheidender Faktor und kann den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Spielertypen wie Mbappé, Dembélé, Davies, Adeyemi oder Rüdiger leben neben ihren technischen Fähigkeiten von einer außergewöhnlichen Grundschnelligkeit, die sie zu den Spielern macht, die sie sind. Durch ihre Athletik und ihren Antritt sind sie in der Lage nicht nur Sprintduelle zu gewinnen, sondern auch 1 gegen 1 Situationen für sich zu entscheiden, die Grundlage, um gefährlich vors Tor zu kommen oder als Verteidiger das sicher geglaubte Tor noch zu verhindern.
Es fällt auf, dass in den Rankings der schnellsten Fußballer nahezu ausnahmslos absolute Top-Spieler auftauchen. Denn Spieler, welche über eine überdurchschnittliche Schnelligkeit verfügen und dazu noch mit dem Ball umgehen können, sind Unterschiedsspieler.
„Es sind sehr viel mehr Sprints und intensive Läufe geworden, wobei die Gesamtlaufdistanz nicht so viel mehr geworden ist.“ – Robert Kovac
Auch wenn man das gesamte Spiel betrachtet, dann wird schnell klar, dass es viel schneller geworden ist, wie ein Blick in die Statistik beweist. Während sich die Gesamtlaufdistanzen in den letzten Jahren nur unwesentlich geändert (2007 – 10.679 Meter, heute im Schnitt 10.881 Meter pro Spiel) haben, haben sich die Laufdistanz mit hoher Geschwindigkeit (über 19,8 km/h) mit einem Anstieg um 29% und die Anzahl der Sprints von 26 Sprints auf 57 pro Spiel (ein Anstieg von über 83 %!) deutlich verändert. Diese beiden Bereiche zusammen mit der maximalen Geschwindigkeit sind auch diejenigen, in denen sich Amateure von den Fußballprofis am meisten Unterscheiden. Eine Untersuchung bei mehreren Amateurspielen (Oberligist) und Profispielen (1. Bundesliga) hat ergeben, dass Amateure 28 intensive Läufe leisten und Profis 45. Bei der erreichten Höchstgeschwindigkeit lag der schnellste Amateurspieler bei 29,3 km/h und Timo Werner erreichte 34,91 km/h. Eine andere Dimension.
„Wer häufiger und länger Sprinten kann, hat einen Vorteil im Spiel.“ – Lasse Ahl Head of Performance and Sports Science bei B42
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Um nun schneller zu werden geht es darum, die einzelnen Komponenten der Schnelligkeit im Fußball zu trainieren. Verbessert man sich in den jeweiligen Teilbereichen der Schnelligkeit, so wird man automatisch schneller. Hierfür muss man zuerst den Verlauf der Schnelligkeit in seine Einzelteile zerlegen, um zu wissen, was man genau trainieren kann. Es beginnt mit der Wahrnehmungsschnelligkeit, bei der Spielsituationen schnell erkannt und erfasst werden. Parallel dazu ist die Antizipationsfähigkeit, bei der Spielzüge oder Aktionen sowohl des Mit-, als auch der Gegenspieler erahnt werden, gefragt. Nachdem die Spielsituation erkannt und gedanklich blitzschnell analysiert wurde, muss eine Lösung folgen, wofür schnell Entscheidungen getroffen werden müssen, die Entscheidungsschnelligkeit. Meist sind dies Reaktionen auf Bewegungen oder Aktionen des Gegners, folglich ist die Reaktionsschnelligkeit ebenfalls Teil der Schnelligkeit. Erst wenn all diese Prozesse durchlaufen sind, beginnt die Antrittsschnelligkeit, dann die Beschleunigungsleistung, die anschließend in die Schnelligkeitsleistung über geht. Diese sind von außerordentlicher Bedeutung für erfolgreiches Angriffs- und Abwehrspiel, effektives Zweikampfverhalten und wirksame Verletzungsprophylaxe sind.
Während die Prozesse vor dem Start der Bewegung sehr schwer zu messen sind, sind die Bewegungswerte bereits gut untersucht. So sollten Spitzenfußballer in der Lage sein, die ersten fünf Meter unter einer Sekunde Laufzeit zu absolvieren. Die Spitzenwerte auf den ersten 10 Meter von Spielern der deutschen Nationalmannschaft liegen bei 1,66 Sekunden.
Interessant ist, dass die meisten Sprints im Fußball nur eine Dauer von unter 2 Sekunden haben, bei einer mittleren Sprintlänge von nur 5,9 m. Dabei führen die Spieler alle 90 Sekunden einen Vollsprint durch. Folglich geht es beim Training der Schnelligkeit darum, klassische Sprints vor allem über eine Distanz von 5 und 10 Meter zu trainieren. Dabei ist wichtig, dass zwischen den Sprints eine vollständige Erholung stattfindet. Als Faustregel gilt pro 10 Meter Sprintdistanz mindestens 30 Sekunden Pause einzubauen.
Die anderen Aspekte der Schnelligkeit können sowohl einzeln als auch in komplexen Übungen trainiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass mit und ohne Ball trainiert wird, dass das Training in Spielformen eingebaut wird, um fußballspezifische Reize zu setzen, dass das Training durch Koordinationstraining und Krafttraining ergänzt wird und dass auf die im Fußball typischen Richtungsänderungen und Tempowechsel geachtet wird.
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